Teil 1

„Frostpfote! Wach auf!“ miaute Eichenpfote und stupste seinen Freund an. „Lass mich schlafen“ knurrte der Schüler und drehte sich um. „Donnerpelz nimmt uns mit zum jagen“, miaute er, „Wenn du dich nicht beeilst geht er ohne uns.“ „Na gut“ murrte er und rappelte sich auf. Eichenpfote war derweil schon wieder aus dem Schülerbau gekrochen und wartete ungeduldig auf seinen Freund. Frostpfote schlüpfte aus dem Bau und trabte hinüber zu seinem Freund. Nacheinander gingen beide an dem Farngebüsch vorbei, welches den Lagereingang verdeckt. „Morgen Donnerpelz“ miaute Frostpelz mit eindeutig besserer Laune. „Werden wir Fische fangen“ fragte sein Freund. „Nein“, knurrte Donnerpelz „stellt keine dummen Fragen sondern folgt mir!“ Die beiden Schüler tauschten vielversprechende Blicke aus, mit dem Fluss stimmte etwas nicht, denn sonst war Donnerpelz immer ganz begeistert gewesen wenn die Fische fangen wollten. Langsam folgten sie dem Krieger zum Ufer der Flussinsel worauf sich das Lager befand. Der Boden war ausgetrocknet, es würde schwer werden, wenn sie heute außerhalb des Flusses jagen würden. „Bei dieser Hitze verkriechen sich doch aber alle Beutetiere außer den Fischen“, miaute Eichenpelz, „Wieso können wir also nicht im Fluss ...“ Donnerpelz' eiskalter Blick ließ seinen Schüler augenblicklich verstummen. „Das wirst du gleich sehen warum“ knurrte er. Beide zuckten zusammen, so wütend hatten sie den Krieger noch nie gesehen, es musste etwas sehr schlimmes passiert sein. Schweigend erreichten sie das Ufer. „Oh nein“ miaute der dunkelbraune Kater. „Wie ist das geschehen?“ miaute Frostpfote ängstlich. „Wir wissen es noch nicht, wir werden das erst einmal besprechen müssen“ knurrte Donnerpelz. „Blattschimmer sagt so etwas sei noch nie passiert!“ murmelte der Krieger und sah auf die restlichen Pfützen die die Sonne Stück für Stück weg leckte.
Blattschimmer hatte noch nie Unrecht, überlegte Frostpfote. „Kommt“ miaute Donnerpelz plötzlich und trottete durch das ausgetrocknete Flussbett danach begab sich der Flussclan Krieger in Richtung Wald. „Vielleicht wird der Fluss nie wieder fließen“, miaute Eichenpfote besorgt. „Streifenstern findet bestimmt eine Lösung, nicht wahr Donnerpelz?“ Doch der schwarze Kater antwortete nicht. Schweigend lief die Gruppe weiter, bis sie endlich den kühlen Schatten der Bäume erreichten. Doch selbst in dem kleinen Wäldchen herrschte eine unerträgliche Hitze. Kaum ein Beutetier würden sie heute fangen, aber der Clan brauchte Frischbeute. „Am besten wir teilen uns auf“, miaute Donnerpelz, „Jeder geht in eine verschiedene Richtung und bei Sonnenhoch treffen wir uns hier an der hohlen Eiche, mit so viel Frischbeute wie möglich!“ Damit war das für Donnerpelz geklärt und er verschwand in Richtung Donnerclan Territorium. Frostpfote schlug den Weg zum Wasserfall ein und Eichenpfote blieb bei der hohlen Eiche. Frostpfote wusste das der Clan Frischbeute dringend nötig hatte also strengte er sich besonders an. Leise schlich er durch das trockene Unterholz das verräterisch raschelte, in seine Nase stieg der schwache Geruch von Maus. Sofort fiel Frostpfote in sein Jagdkauern und schlich sich geräuschlos vorwärts. Er sah die Maus an einem Samen knabbern. Jetzt, dachte er und sprang ab, die Maus bemerkte den Kater aber es war zu spät, er hatte sie fest gepackt und tötete sie nun schnell. Er vergrub die Maus noch unter ein paar Blättern bevor er weiterging, er würde sie später abholen.

Bei Sonnenhoch kam der schneeweiße Kater mit einem Staren und zwei Mäusen zurück. Eichenpfote wartete bereits auf ihn, vor ihm lagen ein Eichhörnchen und ein Buchfink. „Guter Fang“, miaute Frostpfote anerkennend, „Wo bleibt den Donnerpelz?“ „Ich weiß es nicht“ miaute sein dunkelbrauner Freund, in seiner Stimme konnte man Unruhe erkennen. „Vielleicht sollten wir ihn suchen gehen?“ miaute Frostpfote, „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache“ „Er wird schon noch kommen“, beruhigte ihn sein Freund. Nachdenklich ließen sie sich im Schutze eines von der Hitze verdorrten Ginsterbusches nieder um auf den Flussclan Krieger zu warten. „Was läuft eigentlich mit dir und Honigpfote“, fragte Eichenpfote ihn plötzlich. „Gar nichts.“ Ein rascheln im Unterholz kündigte die Rückkehr von Donnerpelz an. Die beiden Schüler nahmen den vertrauten Geruch des Kriegers wahr. „Das ist noch nicht geklärt“ zischte Eichenpfote seinem Freund ins Ohr, bevor er sich von ihm abwand.
„Wo warst du so lange, Donnerpelz?“ „Das geht dich nicht im Geringsten etwas an, Eichenpfote“ knurrte er und lief zielstrebig in Richtung Lager. Er hat gar keine Frischbeute dabei, durchfuhr es Frostpfote. Schnell schnappten sich die beiden ihre Beutetiere und trotteten durch das knisternde Unterholz, aus dem Wald, der bereits zu glühen schien. Die Trockenheit machten allen Katzen des Flussclans sehr zu schaffen, besonders die Ältesten beklagten sich ununterbrochen. Jetzt wo der Fluss trocken lag, würde alles nur noch schlimmer werden.

Das Lager war wie ausgestorben als sie von der Jagd zurück kamen, nur Steinfell und Nebelsee waren unter dem Schatten des Hochfelsens zu sehen. Warscheinlich haben sie sich in ihre Baue zurückgezogen, überlegte Frostpfote. Beide Schüler legten ihre Frischbeute zu dem mageren Haufen an Beutetieren und verschwanden im Schülerbau um sich vor der Sonne zu schützen die jetzt kurz nach Sonnenhoch besonders unerträglich schien. „Du magst sie“, ertönte die Stimme von Eichenpfote plötzlich. „Ich mag sie nicht, Heiler dürfen eh keine Gefährten haben“, antwortete er mit kalter Stimme und wartete auf Eichenpfotes Protest, doch er schwieg. „Was denkst du, warum Donnerpelz ohne Beute kam?“, fragte Frostpfote. Doch sein Freund hatte keine Zeit zu antworten, denn in dem Moment betrat Schattenpfote den Schülerbau. Hinter ihm drängelte sich Bleipfote durch den winzigen Eingang. „Ihr seid also von der Jagd zurück?“, hörten die beiden Schattenpfotes verächtliche Stimme, „Ich wette das selbst eine taube Maus euch von einer Entfernung von acht Fuchslängen hören würde.“ Wütend sahen die beiden Freunde zu Schattenpfote. „Komm“ murmelte Eichenpfote und verschwand aus dem Schülerbau. Frostpfote folgte ihm. Wie auf die Sekunde genau ertönte die laute Stimme von Streifenstern: „Alle Katzen die alt genug sind um selber Beute zu machen, versammeln sich vor dem Hochfelsen zu einem Clan-Treffen!“ Sofort füllte sich die Lichtung mit Clan Katzen, sogar Schmutzfell trat aus seinem Bau und setzte sich neben Honigpfote.
Sein Blick blieb hängen. Ihr hellbraunes Fell und die bernsteinfarbenen Augen zogen ihn magisch an. „Träumst du?“, miaute Eichenpfote und stupste ihn an. Frostpfote fasste sich wieder und gesellte sich zu Nebelsee, die noch immer neben Steinfell saß. Die Lichtung füllte sich immer mehr mit Katzen, bis endlich der Clan versammelt war. Sein Blick fiel auf Fleckenfell, neben ihr ihre beiden Jungen. „Der Clan hat in der Schlacht gegen den Schattenclan viele Krieger verloren, wir müssen mehr Schüler ausbilden, deswegen ernenne ich heute zwei neue Schüler, tretet vor!“ Die beiden Jungen die neben Fleckenfell saßen gingen sofort ein paar Schritte vor und schauten ihren Anführer erwartungsvoll an. Das eine hatte feuerrotes Fell, ihr Bruder hatte ein grau, schwarzes getiegertes Fell. „Flammenjunges, ab jetzt wirst du Flammenpfote heißen“, ertönte die Stimme von Streifenstern, „Dein Mentor wird Schneepelz sein!“ „Ich hoffe du gibst dieser Schülerin deine Klugheit und deine Konzentration weiter!“ Der Krieger trat aus der Menge und berührte die Schnauze seiner neuen Schülerin. Die Clan Katzen jubelten und riefen den Namen der Schülerin. „Blutjunges, ab jetzt wirst du Blutpfote heißen“, miaute er, „Deine Mentorin wird Silberfluss sein!“ „Ich hoffe das du deine Geschicklichkeit und Ausdauer, diesem jungen Schüler weitergeben wirst!“ Silberfluss trat ebenfalls aus der Menge um nie Schnauze ihres Schülers zu berühren, für einen Augenblick glaubte Frostpfote die hübsche Kätzin würde zurückweichen, aber im letzten Moment berührten sie sich. Die anderen Katzen riefen: „Blutpfote, Blutpfote...“ „Somit ist dieses Clan-Treffen beendet“, rief Streifenstern und sprang vom Hochfelsen. „Na toll, jetzt dürfen wir unserem Bau mit diesem Blutekel teilen“, murrte Eichenpfote, „ich hoffe wir werden bald Krieger!“ „Das wird bei dir wohl noch etwas dauern!“, mischte sich plötzlich Tropfenherz ein, „bei deinen manieren!“ „Ich möchte das du mit mir zur Kampfwiese kommst“, sprach sie an Frostpfote gewandt weiter, „erst solltest du aber noch die Ältesten versorgen und selber etwas essen.“


Ich hoffe es hat euch gefallen

das ist kurz? was ist dann erst lang?
es ist echt klasse und wirklich spannend!
ich freue mich schon wirklich auf den nächsten Part!
es sind noch ein paar kleine Fehler drin, aber die stören nicht wirklich:
einmal im ersten Abschnitt hast du Eichenpelz statt Eichenpfote geschrieben. das war etwas verwirrend.
und bei Blutpfotes Ernennung hat du nie statt die geschrieben als Silberfluss die Schnauze des Schülers berührt. irgendwie habe ich das Gefühl wir werden mit Blutpfote noch Probleme kriegen.

@ jito das kann vorkommen mit Fehlern, da mein Schreibprogramm momentan etwas komisch eingestellt ist, ich muss mal schauen das ich das hinbekomme
und ja mit Blutpfote könnte es tatsächlich Probleme geben, aber wer weiß?

@ Felipa ja das wäre nett

ich weiß es! in Rubinrot (Hörbuch) wusste ich auch nach dem 5 Part das Lucy und Paul ihre Eltern sind, aber pssst das wird erst in Saphirblau enthüllt.

Super!
Wann kommt das nächste Kapitel?

Hehe hito, das Gefühl hatte ich auch

Bin gespannt, was es nun mit Dornenpelz/Dornenkralle (oder wie der heißt) auf sich hat.